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Stadtleben | 14. Nov. 2025

Das Land Tirol investiert in zukunftssichere Infrastruktur im Bezirk Lienz

Bezirksfeuerwehrkommandantstellvertreter Johann Obererlacher, Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Draxl, Landesfeuerwehrinspektor Rene Staudacher, Landesrätin Astrid Mair, Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, Architekt Philipp Glanzl und Baumeister Walter Frey (v.l.). Foto. Stadt Lienz/Bernd Lenzer

Ausgebaut und zukunftsorientiert adaptiert wird das Gebäude des Bezirksfeuerwehrverbandes Lienz, damit den Florianis mehr Raum für die Brand- und Katastrophenbekämpfung zur Verfügung steht. 900.000 Euro investiert das Land Tirol in die bauliche Erweiterung.

900.000 Euro, finanziert über drei Jahre, kostet die Erweiterung des Standortes des Bezirksfeuerwehrverbandes (BFV) Lienz im Areal der Freiwilligen Feuerwehr Lienz. Ein Zu- und Umbau, der notwendig ist, da sich die Aufgabenbereiche und Anforderungen im Feuerwehrwesen in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt haben. „Das bestehende Gebäude ist mittlerweile 20 Jahre alt. Seit wir 2003/2004 eingezogen sind, hat sich das Aufgabenspektrum stark erweitert. Besonders bei den Großschadensereignissen zwischen 2018 und 2020 wurde deutlich, dass wir keine geeigneten Räumlichkeiten für interne Abstimmungen oder die Pressearbeit zur Verfügung hatten“, erklären Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Harald Draxl und Bezirksfeuerwehrinspektor OBR Franz Brunner. Die Erweiterung sei daher wichtig, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

 

Aus dem Grund wurde bereits 2022 im Auftrag des Bezirksfeuerwehrverbandes Lienz eine mögliche Erweiterung des bestehenden Standorts entwickelt. Nach Prüfung zweier Varianten – einer Aufstockung oder eines Um- und Zubaus – entschied man sich für die zweite, funktionalere Lösung.

Hierbei erfolgt der Zubau auf derselben Ebene wie das bestehende Obergeschoss und erweitert das Gebäude an der Süd- und Ostseite durch einen L-förmigen Baukörper. Der dortige Grünbereich wird überbaut, wodurch im Erdgeschoss vier zusätzliche Stellplätze, ein überdachter Eingangsbereich sowie Fahrradabstellplätze entstehen. Die Treppenanlage bleibt unberührt.

 

An der Nordseite wird eine Küche mit angeschlossenem, frei auskragendem Balkon errichtet. Die statische Konstruktion aus Stahlbetonstützen und einer Betonplatte mit darüberliegender Leichtbaukonstruktion (Holzriegel- bzw. Holzmassivbau) orientiert sich an der bewährten Bauweise des Bestands. Ein Flachdach mit umlaufender Attika, die an der Straßenseite sattelartig ausformuliert ist, schließt das Gebäude nach oben ab, die Fassadengestaltung wird an das restliche Gebäude (Faserzementplatten und Kunststofffenster) angepasst.

Im Zubau werden neue Büroräumlichkeiten für das Bezirksfeuerwehrkommando, die neue Funkzentrale, eine Küche mit Aufenthaltsbereich und Balkon sowie die Erweiterung des Sitzung- und Schulungsraums untergebracht. Im bestehenden Gebäudeteil befinden sich die Sanitärräume, der erweiterbare Sitzung- und Schulungsraum, ein Besprechungsraum und diverse Lagerräumlichkeiten.

„Mit der geplanten Erweiterung schafft der Bezirksfeuerwehrverband Lienz die räumlichen und technischen Voraussetzungen, um auch in Zukunft bestmöglich auf Einsätze, Großschadensereignisse und Ausbildungserfordernisse vorbereitet zu sein“, betont die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik.

 

Dies unterstreicht auch Landesrätin Astrid Mair: „Eine moderne Infrastruktur ist Grundvoraussetzung, um Einsätze bestmöglich abzuwickeln. Die Investition in das neue Gebäude des Bezirksfeuerwehrverbandes Lienz ist damit eine Investition in mehr Sicherheit im Bezirk. Jeder Cent kommt hier direkt allen Bürgerinnen und Bürgern zugute. Am Ende des Tages sind es aber die ehrenamtlichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, die im Ernstfall ausrücken. Dieses Engagement im Dienste unserer Sicherheit kann nicht hoch genug gewürdigt werden.“

 

Abgewickelt wird die Gebäudeerweiterung durch die Stadtgemeinde Lienz, geplant vom Architekturbüro Machne Architekten ZT GmbH. Zu Einschränkungen in der Sicherheitskette kommt es während der Bauzeit nicht, wie Philipp Glanzl vom Architekturbüro bestätigt: „Während der Bauzeit kann der Bestand weitestgehend genutzt werden. Dieser wird erst nach der Fertigstellung des Zubaus umgebaut. Dadurch ergibt sich zwar eine kurze Zeitspanne, in welcher die Funkzentrale nicht in Betrieb ist, die Notrufe werden aber an die Landesleitstelle weitergeleitet“, so Glanzl.

Dieses Zusammenspiel der Zentralen ist vor allem für die Zukunft wichtig, weiß Landesfeuerwehrinspektor René Staudacher: „Die Bezirkszentrale Lienz ist sowohl für Osttirol von großer Bedeutung als auch für das gesamte Bundesland, da sie bei Schwierigkeiten in der Landesleitstelle, einen dortigen Ausfall kompensieren kann.“

 

 

Weitere Eckdaten:

Kubatur: Bestand 620 m³    Zubau 620 m³

Nutzfläche: Bestand 180 m²    Zubau 170 m²

Errichtungskosten: 900.000 Euro