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Stadtleben | 18. Giu 2025

Schulzentrum Lienz Nord wurde runderneuert

Zwei Jahre dauerten die Arbeiten für die Sanierung und den Umbau des Schulzentrums Lienz Nord. Der laufende Schulbetrieb blieb immer gewährleistet – unter anderem durch die Errichtung einer Containerschule. Die Kosten für das Projekt teilen sich die Stadt Lienz, der Bund, das Land und die beteiligten Schulsprengelgemeinden.

 

In die Jahre gekommen, war das Schulgebäude Lienz Nord, das seit 1968 als Standort für Wissensvermittlung fungiert. Neun Volksschulklassen, zwölf Klassen der Mittelschule sowie drei Klassen der Polytechnische Schule Lienz sind dort unter einem Dach vereint. Hinzu kommen noch drei Turnsäle und diverse Projekträume.

Damit der Zustand der Schule allen Anforderungen moderner und zeitgemäßer Bildungseinrichtungen entspricht, installierte die Stadtpolitik 2005 einen Ausschuss für die ständige Entwicklung und Sanierung des Schulgebäudes Nord. Zahlreiche Gutachten, Bedarfserhebungen und statische Prüfungen wurden initiiert, Architekturwettbewerbe zur Generalsanierung ausgelobt, viele Verhandlungen geführt und Optionen abgewogen. Immer wieder wurden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, ehe man sich dazu durchringen konnte, den Schulkomplex grundlegend zu erneuern.

Standort beibehalten

Nachdem alternative Lösungen, wie beispielsweise ein Neubau auf einem anderen Grundstück, ein Neubau beim Konvikt oder die Sanierung des Bestandes eingehend geprüft wurden, entschied man sich letztlich für die Beibehaltung des bestehenden Standortes und somit für die Rundumerneuerung des Gebäudes. Der Baustart erfolgte Anfang Juli 2022. Umgesetzt wurden dabei die Pläne der Arbeitsgemeinschaft „okai & projektCC“, die den Bildungscampus neu konzipierte.

Rund um den Schulkomplex, der über eine Nutzfläche von 9.300 Quadratmetern verfügt, entstanden Grün- und Gemeinschaftsflächen. Auch an eine Ausgabeküche für die Ganztagsschule wurde gedacht. Besonders erfreulich ist, dass das Areal vor der Schule nun autofrei ist. „Die Parkplätze am Vorplatz sind einer ruhigen, großflächigen Aufent-haltszone gewichen, die in den Pausen gerne von Schülern und Lehrpersonen genutzt wird“, erklärt Architekt Stefan Thalmann von der Arbeitsgemeinschaft.

Lichtdurchflutet

Großer Wert wurde auch auf die Barrierefreiheit und eine neue Raumaufteilung gelegt, bei der man Nebenräume nordseitig integrierte, um südseitig Platz für weitere Klassen zu schaffen. Zusätzlich wurden die Fenster getauscht und die Fassade gedämmt. Dadurch konnten die Heizkosten gesenkt werden. Auch die Raumluft wurde nach dem Einbau eines automatischen Klassenraumbelüftungssystems spürbar besser.

Ein besonders wichtiges Anliegen war dem Architektenteam die Lichtdurchflutung des Gebäudes. Dies zeigt sich unter anderem im Aufenthaltsraum der Schüler bzw. in der Aula der Schule, wo die großen Panoramafenster bei schönem Wetter auch als Schiebetüren geöffnet werden können.

Containerschule

Trotz der Arbeiten blieb der reguläre Schulbetrieb immer aufrecht. Die Kinder und Lehrer der Volksschule wechselten dafür in die Gebäudehälfte in der nicht gebaut wurde, während die Lehrpersonen und 251 Schüler der Mittelschule Nord in ein zweigeschossiges Bauwerk im Bereich des Siedlerweges übersiedelten, das sich im Modulsystem aus 138 angemieteten Containern zusammensetzte.

Verteilt auf 13 Klassen fand dort der Unterricht wie gewohnt statt. Neben den Klassenzimmern gab es auch Informatikräume, eine Bücherei, Aufenthaltsräume, einen Physik- und Chemieraum sowie Garderoben. Für die Polyschüler wurde ebenfalls eine Ideallösung gefunden: Sie durften bis zum Abschluss der Bauarbeiten die Räumlichkeiten der alten Krankenpflegeschule nutzen.

Planmäßig

Bereits im September 2023 konnten die Kinder der Volksschule und der Mittelschule in einen der neu sanierten Bauteile zurückkehren. Damit hatten die Schulcontainer ausgedient, wurden abgebbaut und abtransportiert. Im September 2024 erfolgte dann fristgerecht und rechtzeitig zum Beginn des Schuljahres der Abschluss der Bauarbeiten am gesamten Komplex.

Auch bei den budgetierten Kosten von 26,85 Millionen Euro blieb man im prognostizier-ten Rahmen. Diese teilen sich die Stadt Lienz (56,16%), das Land Tirol (25,4%), der Bund (8,3 %) sowie die beteiligten Schulsprengelgemeinden (10,2%). Zu diesen zählen Oberlienz, Dölsach, Ainet, Amlach, Assling, Nußdorf-Debant, Gaimberg, Leisach, Thurn, Nikolsdorf, Tristach, Iselsberg-Stronach, Schlaiten, St. Johann im Walde und Lavant sowie für das das Poly auch die Oberkärntner Gemeinden Großkirchheim, Heiligenblut, Mörtschach, Rangersdorf, Stall und Winklern.