Page 32 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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Infotafel zur Natur-Blumenwiese im Tischlerfeld Maximilianstraße - ein Grünstreifen trennt Gehweg und Strasse, der schattige Sitzplatz am Wegrand wird viel genutzt
NEUE GRÜNRAUMGESTALTUNG UND -PFLEGE IM MASSNAHMEN im Planungsbereich: • Will man einen vitalen, zukunftsfitten, funktionsfähigen
• Stadtplanung: Grüne Infrastruktur mitplanen - Parks und
Baumbestand erreichen, der über viele Jahrzehnte seine
SIEDLUNGSRAUM – MASSNAHMENKATALOG kleinere Grüninseln sowie zusammenhängende straßen- Funktionen erfüllt, müssen für die Pflanzung von großen
begleitende Grünstreifen über die Stadt verteilt vorsehen Baumarten bereits in der Planungsphase ober- und unter-
• „Begehbare“ Stadt: Gehwege mit begleitenden Grünstrei- irdisch ausreichend große Vegetationsräume vorgesehen
fen, schattenspendenden Baumreihen und Sitzmöglich- werden (Pflanzungen im Straßenraum z.B. nach dem Prin-
Um die Auswirkungen von ungünstigen Klimaverände- MASSNAHMEN zur Bewusstseinsbildung: keiten vorsehen zip Schwammstadt für Bäume).
rungen abzufedern und dem Verlust der Biodiversität ent- An erster Stelle stehen bewusstseinsbildende Maßnah- • Wohnbau und Betriebsflächen: Grünflächen nicht als • Zur Frischluftzufuhr ins Stadtinnere: Grünflächen mit
gegenzuwirken, lassen sich auch in städtischen Grünräu- men zu den Themen Klimaveränderung und Biodiversität. Restflächen, sondern als fixes und wichtiges Element Baumreihen oder Alleen einplanen bzw. erhalten.
men eine Reihe von (einfachen) Maßnahmen umsetzen. mitplanen; Größe der Wohnungen/Betriebsgebäude bzw. • Bestehende Grünflächen in die Planung miteinbeziehen,
Der folgende Inhal,t wird in weiterer Folge behandelt: • Aufbereitung der Themen in Kindergärten und Schulen Versiegelung überdenken – einige m² weniger verbauen vor allem dem Baumbestand grundsätzlich einen hohen
• Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung • Öffentliche Vorträge und Veranstaltungen zu obigen oder versiegeln zugunsten von mehr Grünfläche Stellenwert einräumen; die Ö-Norm B 1121, in welcher der
• Maßnahmen in der Planungsphase Themen in Gemeinden • Parkplätze klimafit gestalten: Bodenversiegelung mit Schutz von Gehölz- und Vegetationsflächen bei Bauarbeiten
• Maßnahmen auf Baustellen • Verteilung von Informationsmaterial, Broschüren etc. Asphalt oder Beton minimieren, dafür nach Möglichkeit geregelt ist, sowie Ö-Norm B 2533 (Koordinierung unterir-
• Maßnahmen auf bestehenden Grünflächen • Infotafeln auf öffentlichen Plätzen oder auch auf Grün- wasserdurchlässige Flächen mit Schotterbelag, Rasen- discher Einbauten) schon in der Planungs- und Ausschrei-
• Parkplatzgestaltung – klimafit und artenreich flächen („Hier entsteht eine Natur-Blumenwiese) gittersteinen oder Drainpflaster (besonders auf weniger bungsphase beachten!
• Heckenpflanzen und Sträucher – ökologisch wertvoll befahrenen Parkplätzen) vorsehen. Grünflächen zur • Für Bestandsbäume und deren Wurzelzonen ausreichende
und robust Wasserversickerung und großkronige Bäume zur Be- Abstände zu neu geplanten Gebäuden vorsehen.
• Maßnahmen in der Stadt Lienz – schon umgesetzt oder schattung, zur Luftkühlung und Feinstaubfilterung sowie • Kanäle, Leitungen und Lampenstandorte am Rand von Ver-
in Vorbereitung als Lebensraum für Fauna und Flora einplanen. kehrsflächen oder im Randbereich der Grünfläche/Baum