Page 27 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
P. 27

24                                                                                                           25







 Heckenpflanzen bzw. Wildsträucher – ökologisch   Blühende Baumscheiben – positive Wirkung für Baum
 wertvoll und robust  und Artenvielfalt
 Heimische	Sträucher	haben	den	Vorteil,	dass	sie	an	das	  Bäume	stehen	oft	in	Rasenflächen.	Vor	allem	für	Jung-
 Klima	angepasst	und	dadurch	relativ	robust	sind.	Aber	  bäume	ist	dies	nicht	optimal,	besonders	Flachwurzler	wie
 auch	die	hiesige	Tierwelt	ist	auf	diese	Pflanzen	als	Nah-  Apfelbäume	leiden	darunter,	dass	die	dichten	Rasenwur-
 rungsquelle	und	Lebensraum	angewiesen.  zeln	das	Versickern	von	Wasser	erschweren.	Eine	Mulch-
          decke	aus	Steinen	oder	aus	Rindenmulch	wiederum	kann
 Eine	Auswahl	an	heimischen,	ökologisch	wertvollen	  sich	(je	nach	Besonnung)	stark	aufheizen.
 Sträuchern	soll	hier	genannt	werden	(Sträucher,	die	an-
 fällig	für	die	Pflanzenkrankheit	Feuerbrand	sind,	werden	  Bepflanzt	man	die	Baumscheibe,	also	den	Wurzelbereich,
 hier	nicht	angeführt):  wird	die	Erdoberfläche	beschattet	und	bleibt	dadurch
          länger	feucht.	Die	Bewurzelung	durch	Pflanzen	fördert
 •	 Wolliger	und	gemeiner	Schneeball	(Viburnum	lantana	  die	Bodenbelüftung,	verringert	so	die	Bodenverdichtung
 und	opulus)  und	verbessert	zudem	die	Wasseraufnahme.	Mit	Stauden
 •	 Rote	und	schwarze	Heckenkirsche	(Lonicera	xylosteum	  oder	niedrig	wachsenden	Sträuchern	bepflanzte	Flächen
 und	nigra)  haben	nicht	nur	eine	Schutzfunktion	für	den	Stamm-	und
 •	 Roter	und	schwarzer	Holunder	(Sambucus	racemosa	  Wurzelbereich,	sie	fördern	auch	die	heimische	Tierwelt.
 und	nigra)
 •	 Weiden	–	z.B.	Salweide,	Purpurweide	u.a.	(Salix	caprea,	  Nachfolgend	einige	Vorschläge,	die	sich	als	Unterpflan-
 purpurea,	u.a.)  zung	von	Bäumen	eignen:
 •	 Wildrosen	–	div.	Sorten	(Rosa	canina,	R.	arvensis,	R.	  •	 Blumenwiesen	mit	mehrjährigen	Blütenpflanzen	–	für
 glauca,	u.a.)	  sonnige	und	halbschattige	Bereiche
 •	 Gemeine	Berberitze	(Berberis	vulgaris)  •	 Einjährige	wie	Kapuzinerkresse,	Ringelblume	oder
 •	 Kornelkirsche	(Cornus	mas)  Lupinen,	welche	man	im	Folgejahr	durch	Selbstaussaat
 •	 Roter	Hartriegel	(Cornus	sanguinea)  wiederfinden	kann
 •	 Gemeiner	Liguster	(Ligustrum	vulgare)  •	 Stauden	für	sonnige	Standorte:	Gold-Schafgarbe,	Ku-
 •	 Haselnuss	(Corylus	avellana)  gel-Distel,	Wilder	Oregano,	Wiesen-	und	Steppensalbei,
 •	 Pfaffenkappl	(Euonimus	europaea)  Hohe	Fetthenne,	Gamander,	Thymian,	Berg-Bohnen-
 •	 Schlehdorn	(Prunus	spinosa)  kraut,	Katzenminze.	Zwiebelpflanzen	wie	Tulpen,
 •	 Alpen-Johannisbeere	(Ribes	alpinum)  Milchstern	oder	Krokus
 •	 Brombeeren,	Himbeeren	(Rubus	fruticosus,	Rubus	  •	 Stauden	für	halbschattige	Standorte:	Astilbe,	Taglilien,
 idaeus)    Sterndolde,	Frauenmantel,	Bergflockenblume,	Glo-
 •	 Gemeine	Eibe	(Taxus	baccata)	-	Nadelgehölz  ckenblumen,	Blutroter	Storchschnabel,	Purpurblauer
 •	 Gemeiner	Wacholder	(Juniperus	communis)	–	Nadelgehölz  Steinsame,	Waldsteinie;	Zwiebelpflanzen	wie	Narzis-
            sen,	Hasenglöckchen	oder	oben	genannte
 Soll	eine	Hecke	als	Sichtschutz	dienen,	eignen	sich	auch	  •	 Stauden	für	schattige	Baumunterpflanzungen:	Geiß-
 platzsparende	kletternde	bzw.	rankende	Pflanzen,	die	  bart,	Silberkerze,	Steppen-	oder	Zypressen-Wolfsmilch,
 Zäune	oder	ähnl.	überwachsen.	Heimische	Arten	sind	  Anemonen,	Vergissmeinnicht,	Storchschnabel,	div.
 beispielsweise:  Glockenblumen,	Taubnesseln,	Frauen-	Wurm-	oder
            Tüpfelfarne;	Zwiebelpflanzen	wie	Hyazinthen,	Scilla,
 •	 Efeu	(Hedera	helix)	–	kletternde	Pflanze  Salomonssiegel,	u.a.
 •	 Gemeine	Waldrebe	(Clematis	vitalba)	–	rankende	Pflanze    Bepflanzte Baumscheiben im Stegergarten und in der Messinggasse
 •	 Hopfen	(Humulus	lupulus)	–	Schlingpflanze,	verholzt
 nicht,	treibt	jedes	Jahr	vom	Boden	aus
 Eibenhecke im städtischem Umfeld
   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32