Page 29 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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           MULCHMATERIAL                                                                 GEEIGNET	FÜR
           RINDENMULCH                     Rinde	schränkt	das	Pflanzenwachstum	durch	die	  Eher	für	Pflanzen,	die	sau-
                                           enthaltenen	Gerbsäuren	und	die	Fixierung	von	  ren	Boden	lieben	(Moor-
                                           Stickstoff	im	Boden	ein.	                     beet,	Nadelgehölze)	oder
                                           Rindenmulch	kann	Schwermetall-	und	Pestizidrück-  für	Wege.
                                           stände	enthalten.

           GEHÖLZSCHNITTGUT,               Holz	kann	Stickstoff	im	Boden	fixieren,	der	dadurch	  Bäume,	Sträucher,	Hecken
           GEHÄCKSELT                      nicht	mehr	pflanzenverfügbar	ist.
                                           Die	Verwendung	von	kranken	Pflanzenteilen	soll
                                           vermieden	werden.
           LAUB	                           Stark	befallene	Blätter	mit	speziellen	Krankheiten	  Bäume,	Sträucher,	He-
                                           wie	z.B.	Birnengitterrost,	Kastanienminiermotte	und	  cken;
                                           Bräunepilz	oder	mit	intensivem	Mehltaubefall	soll-  Gemüsebeete	im	Winter
                                           ten	nicht	verwendet	werden.	Laub	ist	eine	mineral-
                                           stoffreiche	und	relativ	lang	haltende	Abdeckung.
 Eine Laubdecke schützt den Boden vor Austrocknung und fördert die Entwicklung von Bodenorganismen
           STROH                           Stroh	verrottet	langsam;	Mikroorganismen	verbrau-  Erdbeeren,	Rhabarber,
 Vom Sinn des Mulchens                     chen	für	den	Zersetzungsvorgang	Stickstoff	aus	dem	  Kartoffeln;	Sträucher
 Mulchen	bedeutet,	Boden	abzudecken	und	ihn	dadurch	  Boden,	wodurch	eine	Düngung	der	Pflanzflächen	mit
 vor	zu	starker	Verdunstung	und	daraus	folgender	Aus-  biologischem	Langzeitdünger	empfohlen	wird.
 trocknung	zu	schützen.	Zudem	werden	dadurch	starke	  SCHAFWOLLE,	AUCH	SCHAFWOLL-  Die	wasserspeichernde	und	lang	haltende	Abde-  Gemüsegarten,	Zierstau-
 Temperaturschwankungen	ausgeglichen.	Gemulchte	Flä-  PELLETS  ckung	mit	Wolle,	am	besten	mit	etwas	Erde	be-  den,	Beeren;	wenig	geeig-
 chen	federn	die	Wucht	von	auffallenden	Regentropfen	ab,	  schwert,	bringt	als	Dünger	v.a.	Stickstoff,	Kalium,	  net	für	Pflanzen,	die	saure
                                           Magnesium,	Schwefel	sowie	Phosphor	in	den	Boden.	 Erde	bevorzugen
 was	nicht	nur	die	Verschlämmung	der	obersten	Boden-
 schicht	verringert,	sondern	auch	den	Bodenabtrag	durch	  RASEN-	ODER	WIESENSCHNITT  Rasenschnitt	verrottet	schnell	und	bringt	Nährstoffe	  Gemüsegarten,	Zierstau-
                                           in	den	Boden.	Um	Fäulnis	zu	verhindern,	soll	das	  den,	Beeren
 Wind	verhindert.	Die	Bodenabdeckung	zersetzt	sich	mit
                                           Gras	nicht	zu	dick	aufgetragen	bzw.	vorher	ange-
 der	Zeit	und	wird	als	Humus	in	den	Boden	eingebaut.	Aus	  trocknet	werden.
 manchen	Mulchmaterialien	entsteht	im	Laufe	der	Zeit	ein
           MINERALISCHER	MULCH	WIE	KIES	   Steinmaterial	ist	eine	dauerhafte	Abdeckung,	die	  Trockenbeete,	Teichränder,
 biologischer	Dünger. Alle	diese	Maßnahmen	wirken	sich	  ODER	SPLITT  kaum	Nährstoffe	in	den	Boden	bringt.	Gestein	spei-  Wege
 positiv	auf	das	Bodenleben	aus	und	tragen	damit	zum	  chert	Wärme	und	fördert	damit	die	Aufheizung	der
 Erhalt	von	frucht-baren,	gesunden	Böden	mit	guter,	  Umgebung	in	sommerlichen	Hitzezeiten.
 stabiler	Bodenstruktur	bei,	die	das	klimawirksame
          Tabelle	3:	Auszug	aus:	https://www.naturimgarten.at/files/content/files/mulchen.pdf
 Kohlendioxid	binden.


 Ein	zusätzlicher	Effekt	der	Abdeckung	ist	die	Unterdrü-
 ckung	von	Beikräutern	(Unkraut)	–	das	erspart	zwar	nicht
 das	Jäten,	aber	es	sollte	deutlich	weniger	arbeitsaufwen-
 dig	sein.	Vor	dem	Aufbringen	des	Mulches	sollten	die
 Beikräuter	entfernt	werden. Vielen	Tierarten	dient	die
 Mulchschicht	als	Lebensraum,	wo	sie	auch	Überwintern
 können.	Damit	kann	man	Nütz-linge	wie	Marienkäfer
 fördern.	Nehmen	unerwünschte	Gartenbesucher	aus	dem
 Tierreich	wie	z.B.	Schnecken	oder	Wühlmäuse	überhand,
 gilt	es,	die	Art	des	Mulchens	anzupassen	(Holzhäcksel
 statt	Stroh	bei	Schnecken,	Kom-postmulch	statt	Laub)



 Schafwolle ist eine langanhaltende Bodenabdeckung und bringt Nährstoffe
 in den Boden
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