Page 26 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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                                                                     Heckenpflanzen bzw. Wildsträucher – ökologisch                                                                         Blühende Baumscheiben – positive Wirkung für Baum
                                                                     wertvoll und robust                                                                                                    und Artenvielfalt
                                                                     Heimische	Sträucher	haben	den	Vorteil,	dass	sie	an	das	                                                                Bäume	stehen	oft	in	Rasenflächen.	Vor	allem	für	Jung-
                                                                     Klima	angepasst	und	dadurch	relativ	robust	sind.	Aber	                                                                 bäume	ist	dies	nicht	optimal,	besonders	Flachwurzler	wie
                                                                     auch	die	hiesige	Tierwelt	ist	auf	diese	Pflanzen	als	Nah-                                                              Apfelbäume	leiden	darunter,	dass	die	dichten	Rasenwur-
                                                                     rungsquelle	und	Lebensraum	angewiesen.                                                                                 zeln	das	Versickern	von	Wasser	erschweren.	Eine	Mulch-
                                                                                                                                                                                            decke	aus	Steinen	oder	aus	Rindenmulch	wiederum	kann
                                                                     Eine	Auswahl	an	heimischen,	ökologisch	wertvollen	                                                                     sich	(je	nach	Besonnung)	stark	aufheizen.
                                                                     Sträuchern	soll	hier	genannt	werden	(Sträucher,	die	an-
                                                                     fällig	für	die	Pflanzenkrankheit	Feuerbrand	sind,	werden	                                                              Bepflanzt	man	die	Baumscheibe,	also	den	Wurzelbereich,
                                                                     hier	nicht	angeführt):                                                                                                 wird	die	Erdoberfläche	beschattet	und	bleibt	dadurch
                                                                                                                                                                                            länger	feucht.	Die	Bewurzelung	durch	Pflanzen	fördert
                                                                     •	 Wolliger	und	gemeiner	Schneeball	(Viburnum	lantana	                                                                 die	Bodenbelüftung,	verringert	so	die	Bodenverdichtung
                                                                       und	opulus)                                                                                                          und	verbessert	zudem	die	Wasseraufnahme.	Mit	Stauden
                                                                     •	 Rote	und	schwarze	Heckenkirsche	(Lonicera	xylosteum	                                                                oder	niedrig	wachsenden	Sträuchern	bepflanzte	Flächen
                                                                       und	nigra)                                                                                                           haben	nicht	nur	eine	Schutzfunktion	für	den	Stamm-	und
                                                                     •	 Roter	und	schwarzer	Holunder	(Sambucus	racemosa	                                                                    Wurzelbereich,	sie	fördern	auch	die	heimische	Tierwelt.
                                                                       und	nigra)
                                                                     •	 Weiden	–	z.B.	Salweide,	Purpurweide	u.a.	(Salix	caprea,	                                                            Nachfolgend	einige	Vorschläge,	die	sich	als	Unterpflan-
                                                                       purpurea,	u.a.)                                                                                                      zung	von	Bäumen	eignen:
                                                                     •	 Wildrosen	–	div.	Sorten	(Rosa	canina,	R.	arvensis,	R.	                                                              •	 Blumenwiesen	mit	mehrjährigen	Blütenpflanzen	–	für
                                                                       glauca,	u.a.)	                                                                                                         sonnige	und	halbschattige	Bereiche
                                                                     •	 Gemeine	Berberitze	(Berberis	vulgaris)                                                                              •	 Einjährige	wie	Kapuzinerkresse,	Ringelblume	oder
                                                                     •	 Kornelkirsche	(Cornus	mas)                                                                                            Lupinen,	welche	man	im	Folgejahr	durch	Selbstaussaat
                                                                     •	 Roter	Hartriegel	(Cornus	sanguinea)                                                                                   wiederfinden	kann
                                                                     •	 Gemeiner	Liguster	(Ligustrum	vulgare)                                                                               •	 Stauden	für	sonnige	Standorte:	Gold-Schafgarbe,	Ku-
                                                                     •	 Haselnuss	(Corylus	avellana)                                                                                          gel-Distel,	Wilder	Oregano,	Wiesen-	und	Steppensalbei,
                                                                     •	 Pfaffenkappl	(Euonimus	europaea)                                                                                      Hohe	Fetthenne,	Gamander,	Thymian,	Berg-Bohnen-
                                                                     •	 Schlehdorn	(Prunus	spinosa)                                                                                           kraut,	Katzenminze.	Zwiebelpflanzen	wie	Tulpen,
                                                                     •	 Alpen-Johannisbeere	(Ribes	alpinum)                                                                                   Milchstern	oder	Krokus
                                                                     •	 Brombeeren,	Himbeeren	(Rubus	fruticosus,	Rubus	                                                                     •	 Stauden	für	halbschattige	Standorte:	Astilbe,	Taglilien,
                                                                       idaeus)                                                                                                                Sterndolde,	Frauenmantel,	Bergflockenblume,	Glo-
                                                                     •	 Gemeine	Eibe	(Taxus	baccata)	-	Nadelgehölz                                                                            ckenblumen,	Blutroter	Storchschnabel,	Purpurblauer
                                                                     •	 Gemeiner	Wacholder	(Juniperus	communis)	–	Nadelgehölz                                                                 Steinsame,	Waldsteinie;	Zwiebelpflanzen	wie	Narzis-
                                                                                                                                                                                              sen,	Hasenglöckchen	oder	oben	genannte
                                                                     Soll	eine	Hecke	als	Sichtschutz	dienen,	eignen	sich	auch	                                                              •	 Stauden	für	schattige	Baumunterpflanzungen:	Geiß-
                                                                     platzsparende	kletternde	bzw.	rankende	Pflanzen,	die	                                                                    bart,	Silberkerze,	Steppen-	oder	Zypressen-Wolfsmilch,
                                                                     Zäune	oder	ähnl.	überwachsen.	Heimische	Arten	sind	                                                                      Anemonen,	Vergissmeinnicht,	Storchschnabel,	div.
                                                                     beispielsweise:                                                                                                          Glockenblumen,	Taubnesseln,	Frauen-	Wurm-	oder
                                                                                                                                                                                              Tüpfelfarne;	Zwiebelpflanzen	wie	Hyazinthen,	Scilla,
                                                                     •	 Efeu	(Hedera	helix)	–	kletternde	Pflanze                                                                              Salomonssiegel,	u.a.
                                                                     •	 Gemeine	Waldrebe	(Clematis	vitalba)	–	rankende	Pflanze                                                                                                                  Bepflanzte Baumscheiben im Stegergarten und in der Messinggasse
                                                                     •	 Hopfen	(Humulus	lupulus)	–	Schlingpflanze,	verholzt
                                                                       nicht,	treibt	jedes	Jahr	vom	Boden	aus
                                                                                                                         Eibenhecke im städtischem Umfeld
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