Page 48 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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Barbarahof / Der Antoniuspark ist mit offenen Bodenoberflächen
Antoniuspark ausgestaltet – das heißt, in den Rasen-, Schotter-
und Pflasterflächen können Niederschläge versickern
und stehen somit der Bepflanzung zur Verfügung.
Beschreibung des Grünraumes:
Kleiner begrünter Freiraum; Bepflanzung: eine Gruppe Die Evapotranspiration, also die Wasserverdunstung
von Kugel-Spitzahornen, eine junge Linde und ein alter aus Bodenoberflächen und Pflanzen, macht diesen
Birnbaum, Kleinsträucher, Rosen; Versickerungsfähige städtischen Raum zu einer kühlen Oase an heißen
Bodenoberflächen mit Rasenbewuchs, wassergebundener Sommertagen.
Decke (Schotterfläche) und Pflaster, Begrenzung durch die
alte Stadtmauer aus Natursteinen mit Kletter- und Wild-
pflanzenbewuchs Bedeutung für die Biodiversität:
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Auch kleinere Grünbereiche bieten Lebensräume im Stadt-
Größe der Grünflächen: gebiet: Bäume, Hecken, Sträucher und Blütenpflanzen in
ca. 600 m² Beeten erhalten und fördern die Biodiversität. Nicht nur
für Kleinsäuger, Vögel, Insekten oder Spinnentiere bie-
Pflegearbeiten: ten sie Nahrung und Unterschlupf, sondern sie sind auch
• Rasenfläche mähen: 10 – 14 x pro Jahr potenzielle Lebensräume für verschiedene Wildpflanzen,
• Baumpflegearbeiten: 1 x jährlich Baumpflege – Kronen- Pilze und unzählige Kleinstorganismen im Grünraum sowie
schnitt, bei Bedarf Dürrast- und Totholzentfernung im darunterliegenden Erdreich.
• Schotterflächen ausjäten: 2 - 3 x jährlich
• Strauchschnitt: 1 x jährlich Eine Vielzahl an größeren und kleineren Grünflächen, mehr
• Grünflächenreinigung und Laubentfernung: 2 x jährlich oder weniger zusammenhängend und netzartig über die
Stadt verteilt, ermöglichen die Wanderung von Lebewesen
Bedeutung für das städtische Klima: in versiegelten und verbauten Zonen und damit auch den
Kleine Parkanlagen sind grüne Inseln, die in sommerlichen genetischen Austausch innerhalb der Arten. Miniparks in
Hitzezeiten durch Wasserverdunstung und den Schatten- 03 Biotopverbundsystemen tragen also wesentlich zur Förde-
wurf von Bäumen zur Temperatursenkung in dicht ver- rung der Biodiversität im Siedlungsraum bei.
bauten städtischen Bereichen beitragen. Sie kühlen nicht 01 Versickerungsfähige Rasen-, Schotter- und Pflasterflä-
nur ihren unmittelbaren Standort, sondern bringen durch chen im Antoniuspark, bepflanzt mit Kugel-Spitzahornen
Konvektionsströme frische, kühlere Luft in das umgebende 02 Gelber Lerchensporn wächst in einer Nische der Mauer
Stadtgebiet. Der alte Birnbaum mit seiner strukturreichen Rinde
und den Höhlungen im Stamm- und Starkastbereich
Ein Netz von kleinen Grünparks und Grüninseln über die Offene Böden wie Grün- und Schotterflächen tragen bei bietet in der Stadt selten vorzufindende Biotope,
Stadt verteilt fördert diese Luftströmungen und reduziert Starkniederschlagsereignissen zum Schutz vor Überflutung denn diese Baumzonen müssen in viel frequentierten
zugleich den Anteil an aufheizbaren Flächen (asphaltierte bei, denn hier kann das Wasser an Ort und Stelle versi- städtischen Räumen oftmals aus Verkehrssicherheits-
oder gepflasterte Verkehrsflächen, Gebäude) in urbanen ckern, es muss nicht in das Kanalnetz eingeleitet werden. gründen entfernt werden.
Räumen. Pflanzen filtern außerdem Feinstaubpartikel wie Ein Teil dieses im Erdreich gebunden Niederschlagswassers
Ruß, Reifenabrieb und andere Schadstoffe aus der Luft, steht der Bepflanzung zur Verfügung, ein weiterer Teil wird Ein besonderes Biotop stellt hier auch die alte, struk-
welche nicht nur gesundheitsgefährdend sind, sondern die bei Versickerung dem Grundwasserspeicher zugeführt. turreiche Stadtmauer aus Natursteinen dar, sie ist
Aufheizung von dicht bebauten Räumen durch Bildung Insbesondere im Hinblick auf die Klimaerwärmung ein Lebensraum für Tiere wie beispielsweise Zauneidech- 07
einer Dunstglocke zusätzlich befeuern. wertvoller Beitrag zum Wasserhaushalt! sen und verschiedenste Arten von Spinnen. Spezielle
Pflanzen wie Mauerfarne, Mauerpfeffer oder Gelber 03 | 04 Kletterrose und Wilder Wein überwachsen die
Lerchensporn siedeln sich hier an. Stadtmauer | 05 Der alte Birnbaum mit seinen Höhlungen
und der strukturreichen Rinde als wertvolles Biotop