Page 51 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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Kleinpark Garten-
gasse / Allestraße
Beschreibung des Grünraumes:
Kleine Grüninsel im Zwickel zwischen zwei Straßen;
Bepflanzung bestehend aus drei Jungbäumen, Solitärsträu-
chern und Heckenelementen, Rasenfläche
Größe der Grünflächen:
ca. 150 m²
Pflegearbeiten:
• Rasenfläche mähen: 10 - 14 x pro Jahr
• Baumpflegearbeiten: 1 x jährlich Jungbaumpflege und
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bei Bedarf Dürrast- und Totholzentfernung; Lichtraum
ausschneiden
• Hecken- und Strauchschnitt: 1 - 2 x jährlich Bedeutung für die Biodiversität:
Auch kleinere Grünbereiche bieten Lebensräume im Stadt-
• Grünflächenreinigung und Laubentfernung: 2 x jährlich
gebiet: Bäume, Hecken, Sträucher und Blütenpflanzen in
Bedeutung für das städtische Klima: Beeten erhalten und fördern die Biodiversität. Nicht nur
für Kleinsäuger, Vögel, Insekten oder Spinnentiere bieten
Kleine Parkanlagen sind grüne Inseln, die in sommerlichen
sie Nahrung und Unterschlupf, sondern sie sind auch po-
Hitzezeiten durch Wasserverdunstung und den Schattenwurf 01
von Bäumen zur Temperatursenkung in dicht verbauten tenzielle Lebensräume für verschiedene Wildpflanzen, Pilze
und für unzählige Kleinstorganismen im Grünraum sowie
städtischen Bereichen beitragen. Sie kühlen nicht nur ihren 01 Die Baumhasel liefert essbare Nüsse
im darunterliegenden Erdreich.
unmittelbaren Standort, sondern bringen durch Konvektions-
ströme frische, kühlere Luft in das umgebende Stadtgebiet.
Eine Vielzahl an größeren und kleineren Grünflächen, mehr
steht der Bepflanzung zur Verfügung, ein weiterer Teil wird oder weniger zusammenhängend und netzartig über die
Ein Netz von kleinen Grünparks und Grüninseln über die
bei Versickerung dem Grundwasserspeicher zugeführt. Stadt verteilt, ermöglichen die Wanderung von Lebewesen
Stadt verteilt fördert diese Luftströmungen und reduziert
Insbesondere im Hinblick auf die Klimaerwärmung ein in versiegelten und verbauten Zonen und damit auch den
zugleich den Anteil an aufheizbaren Flächen (asphaltierte
wertvoller Beitrag zum Wasserhaushalt! genetischen Austausch innerhalb der Arten. Miniparks in
oder gepflasterte Verkehrsflächen, Gebäude) in urbanen
Biotopverbundsystemen tragen also wesentlich zur Förde-
Räumen. Pflanzen filtern außerdem Feinstaubpartikel wie
rung der Biodiversität im Siedlungsraum bei.
Ruß, Reifenabrieb und andere Schadstoffe aus der Luft, In der Grünfläche dieses kleinen Parks können Nie-
welche nicht nur gesundheitsgefährdend sind, sondern die derschläge versickern und stehen somit der Bepflan-
Aufheizung von dicht bebauten Räumen durch Bildung zung zur Verfügung. Die Blüten des roten Spitzahornbaumes und auch
einer Dunstglocke zusätzlich befeuern. Die Evapotranspiration, also die Wasserverdunstung die Pollen der Baumhasel liefern Nahrung für alle
aus Bodenoberflächen und Pflanzen, macht diesen Blütenbesucher im zeitigen Frühjahr. Die Nüsse sind
Offene Böden wie Grün- und Schotterflächen tragen bei städtischen Raum zu einer kühlen Oase an heißen für Tiere wie Eichhörnchen, Eichelhäher und Spechte
Starkniederschlagsereignissen zum Schutz vor Überflutung Sommertagen, insbesondere in den kommenden eine zusätzliche Futterquelle im städtischen Raum.
bei, denn hier kann das Wasser an Ort und Stelle versi- Jahrzehnten, wenn die drei Bäume große, schatten- Es wurden Raben beobachtet, die die Nüsse auf die 03
ckern, es muss nicht in das Kanalnetz eingeleitet werden. spendende Kronen entwickelt haben. Fahrbahn legen, um sie von Autos knacken zu lassen.
Ein Teil dieses im Erdreich gebunden Niederschlagswassers Davon profitieren wiederum andere Kleinvögel, die 02 Kleinpark Gartengasse mit Jungbäumen: Blutahorn,
die Nussbrösel aufpicken. Baumhasel und Ginkgo
03 Der junge Ginkgobaum im Herbstkleid