Page 45 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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 Draupark am   Bepflanzung	zur	Verfügung	oder	füllt	bei	weiterer	Versi-

          ckerung	den	Grundwasserspeicher	auf.	Insbesondere	im
 Linken Drauufer  Hinblick	auf	die	Klimaerwärmung	ein	wertvoller	Beitrag

          zum	Wasserhaushalt!

 Beschreibung des Grünraumes:
 Großer	Grünraum	mit	Kinderspielplatz,	Minigolfanlage	  Da	dieser	Park	direkt	an	der	Drau	liegt,	trägt	er	zum
 und	Zugang	zum	Wasser	(Bucht);	Rasen-	und	vereinzelte	  Schutz	der	umliegenden	Gebäude	bei	Hochwasser
 Wiesenflächen,	vielfältiger	Baumbestand	unterschiedlichen	  bei,	denn	in	den	bodenoffenen	Grünflächen	kann
 Alters,	Einzelsträucher	und	Hecken,	Beet	mit	mehrjähriger	  Wasser	versickern.
 und	saisonaler	Bepflanzung;	Inseln	und	Tröge	mit	saisona-
 ler	Bepflanzung	(Frühjahrs-	und	Sommerblumen),	Wasser-  Der	hohe	Grünflächenanteil	und	vor	allem	die
 stelle	(die	Welle)  zahlreichen	großen	Bäume	schenken	nicht	nur	den
 01         Parkbesuchern	in	Hitzezeiten	Abkühlung,	sondern
 Größe der Grünflächen:  bringen	auch	frische,	kühle	Luft	ins	umgebende
 ca.	10.000	m²  Stadtgebiet.

 Pflegearbeiten:
 •	 Grünflächen	mähen:	10	-	14	x	pro	Jahr	  Bedeutung für die Biodiversität:
          Große,	strukturreiche	Parkflächen	bieten	vielfältige	Le-
 •	 Baumpflegearbeiten:	Jungbaumschnitt,	Freischneiden
          bensräume:	Sonnige	und	schattige	Bereiche,	Wasserstellen,
 der	Lichtraumprofile	und	der	Infrastruktur,	Dürrast-	und
          Hecken,	blütenreiche	Bepflanzungen	sowie	eine	Vielzahl
 Totholzentfernung	1	–	2	x	pro	Jahr
          an	Baumarten	erhalten	und	fördern	die	Biodiversität	aller
 •	 Hecken-	und	Strauchschnitt:	1	-	2	x	jährlich
          Lebewesen.	Für	Vögel,	Kleinsäuger,	Insekten,	Spinnentiere
 •	 Mehrjährige	Staudenbeete:	3	x	jährlich	Pflegearbeiten,
          und	für	eine	Vielzahl	an	Kleinstorganismen	liefern	sie	Nah-
 3	-	4	x	jährlich	jäten,	1	x	biologische	Düngung
          rung,	bieten	Unterschlupf	und	Brutplätze	aller	Art.	Ebenso
 •	 Saisonale	Bepflanzung:	Zwiebelpflanzen	legen	und	ent-
          finden	Wildpflanzen,	Moose	und	Pilze	Platz	in	diesen
 fernen;	Anzucht	der	Sommerblumen,	Einpflanzen	und
          großen	Grünräumen.
 Abräumen,	3	–	4	x	jährlich	jäten,	Gießen	und	Einbringen	  02                                               03
 von	Pflanzenstärkungsmitteln	je	nach	Temperatur	1	-
 2	x	pro	Woche  01	 Wasserstelle	mit	großen	Silberweiden,	seltene	Biotope	  Die	zahlreichen	hohen	Bäume	mit	ihren	großen	Kro-
 •	 Grünflächenreinigung	und	Laubentfernung:	2	x	jährlich	  	  in	der	Stadt  nen,	Höhlungen	und	strukturreichen	Borken	bieten
 02	 In	den	Grünflächen	des	Drauparks	stehen	zahlreiche
            spezielle	Biotope	für	baumbewohnende	Lebewesen.
 Bedeutung für das städtische Klima:  	  Baumarten  Im	Draupark	ist	auch	eine	größere	Anzahl	an	Nadel-
 Parkanlagen	sind	große	Grünräume,	die	in	sommerlichen	  baumarten	wie	Lärche,	Föhre	oder	Fichte	zu	finden.
 Hitzezeiten	wesentlich	zur	Temperatursenkung	in	einem	  Mit	ihren	speziellen	Nahrungsangeboten	und	Le-
 dicht	verbauten	Gebiet	beitragen,	weil	sie	nicht	nur	ihre	  dend	sind,	sondern	die	Aufheizung	der	Stadt	durch	Bildung	  bensräumen	sind	sie	für	viele	Arten	überlebenswich-
 unmittelbare	Umgebung	kühlen,	sondern	durch	Konvekti-  einer	Dunstglocke	zusätzlich	befeuern.  tig.	An	kalten	Wintertagen	oder	bei	Schneefall	finden
 onsströme	frische,	kältere	Luft	in	aufgeheizte	Stadtberei-  Grün-	und	Schotterflächen	sind	offene,	unversiegelte	  allerlei	Tiere	unter	ihrem	Nadelkleid	Schutz.
 che	bringen.	  Böden.	Sie	tragen	bei	Starkniederschlagsereignissen	zum
 Schutz	vor	Überflutung	bei,	denn	hier	kann	Wasser	an	  Ein	rares	Biotop	ist	die	Trockensteinmauer	am	Rand
 Die	Wasserverdunstung	aus	den	Grünflächen	und	Bäumen	  Ort	und	Stelle	versickern	und	muss	nicht	in	das	Kanal-  der	Grünfläche.	Im	Unterschied	zu	einer	glatten
 wirkt	temperatursenkend	und	reduziert	außerdem	den	  netz	eingeleitet	werden,	das	bei	intensiven	Regenfällen	  Betonwand	bilden	die	kleinen	Nischen	zwischen	den	  04
 Feinstaubgehalt	in	der	Atemluft,	denn	durch	Feuchtigkeit	  den	Abtransport	von	großen	Wassermassen	nicht	immer	  Natursteinen	eigene	Lebensräume	und	bieten	Zau-
 verklumpen	feinste	Staubpartikel	und	sinken	zu	Boden.	  bewältigen	kann.	Ein	hoher	Prozentsatz	des	Niederschlags,	  neidechsen,	Mäusen,	Spinnen	und	viele	Insektenar-  03	 Beet	mit	sommerlicher	Bepflanzung	in	der	Nähe	der
 Pflanzen	filtern	auch	Ruß,	Reifenabrieb	und	andere	Schad-  der	auf	Grünflächen	fällt,	verdunstet	und	kühlt	dadurch	  ten	Unterschlupf,	aber	auch	Pflanzen	wie	Mauerpfef-  	  Wasserwelle
 stoffe	aus	der	Luft,	welche	nicht	nur	gesundheitsgefähr-  die	Umgebung.	Ein	Teil	verbleibt	im	Erdreich	und	steht	der	  fer	oder	Moose	siedeln	sich	hier	an.  04	 Kronenbereich	einer	großen	Föhre	im	Draupark	als
                                                               	  spezieller	Lebensraum
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