Page 2 - Hauptplatz_Neugestaltung
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NEUGESTALTUNG HAUPTPLATZ
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SONNENSTADT LIENZ
SONNENS T T LIENZ
Platz der Geschichte(n)
Es waren die Grafen von Görz, die gegen Ende des 12. Jahr-
hunderts den Auftrag erteilten, zwischen Drau und Isel einen
keilförmigen Marktplatz aus dem Wald zu hauen. Wie damals
üblich, sollte dieses „Burgum“ als langgezogenes Dreieck
angelegt werden. Da sich der Sitz der Lienzer Burggrafen
im Westen befand, verjüngte sich der Platz zum Osten hin.
Eine schützende Mauer umgab die Fläche, auf der rund 30
Gebäude errichtet wurden. Durch den Sitz des görzischen
Ministerialadels besaß das „Burgum“ anfangs einen ritter-
ständischen Charakter. Auch die ritterlichen Turniere der
Görzer sollen hier ausgetragen worden sein.
Mehr und mehr setzte sich im Lauf der Zeit ein bürgerliches
Element durch. Am 25. Februar 1242 erhielt das „Burgum“,
auf das zwischenzeitlich der Name Lienz übergegangen war,
die Bezeichnung „civitas“ – „Stadt“. Damals wie heute war es
ein echter Hauptplatz, dessen Grundform sich im Wandel der
Jahrhunderte kaum veränderte.
Das änderte sich auch nicht, als Graf Leonhard, der letzte
Görzer, im Jahr 1500 starb. Im Gegenteil. Der Stadtplatz, oft
auch als Unterer Platz bezeichnet, blieb das Zentrum der
Stadt. Als der Tiroler Landesfürst Maximilian I., der späte-
re Kaiser, 1501 die einträgliche Herrschaft Lienz an Michael
Freiherrn von Wolkenstein und Rodenegg verkaufte, erhielt
der Stadtplatz sogar noch eine zusätzliche Aufwertung, da die
Wolkensteiner zwischen 1606 und 1608 an der Stelle zweier
Bürgerhäuser die Liebburg als Wohnsitz der Familie erbauten.
Bis 1647 führten sie die Verwaltung der Stadt. Und das, obwohl
der katastrophale Stadtbrand vom 8. April 1609 schwer auf
den Lienzern lastete und für einen wirtschaftlichen Nieder-
gang sorgte. Nahezu alle Gebäude innerhalb der Ringmauer
wurden ein Raub der Flammen. Auch die Häuser am Stadt-
platz mit der neu errichteten Liebburg, dem heutigen Rathaus
der Stadt.
Nach einigen Jahren der landesfürstlichen Verwaltung über-
nahm 1653 das Königliche Damenstift in Hall im Inntal die
Herrschaft Lienz. Von da an diente die markante Liebburg
als Sitz verschiedener Ämter.
Bilder: Getty Images, Stadtmarketing Lienz