Page 38 - Stadtfuehrer_Lienz
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Das bürgerliche Lienzer Stadthaus     39  Schweizergasse Nr. 5 – An die-
 war durchwegs zweigeschossig   sem Haus sind die ältesten erhal-
 und an der Fassade mehr oder   tenen profanen Fresken im Be-
 weniger schmucklos. Die sich da-  zirk Lienz zu sehen. Von den ehe-
 durch ergebende Einförmigkeit der   maligen,  das Haus  zur  Gänze
 Straßen und Gassen ist für diese   schmückenden Fresken aus der
 Stadt bezeichnend. Von der Straße   Zweiten  Hälfte  des  15. Jahrhun-
 aus nicht einsehbar sind die Gärten   derts, sind nur mehr die „Frau mit
 und  Grünräume,  welche  sich an   Tiroler Wappen“ und der „Hirte mit
 der Rückseite der Häuser befinden.  Herde unter einer Baumgruppe“ er-
 halten.
   35  Gasthaus „Goldener Stern“,
 Schweizergasse Nr. 40 – Seit dem     40  Egger-Lienz-Platz – Zu Be-
 frühen 18. Jahrhundert Gastbe-  ginn der 1950er Jahre wurde der
 trieb. An der Straßenseite ist aus   Platz neu geschaffen und in den
 der Zeit um 1500 ein Wappen-  1980er Jahren in Egger-Lienz-Platz
 stein der Familie von Graben in    umbenannt. Im Zentrum steht ein
 Verbindung  mit  der  ehernen  Denkmal für den bedeutenden
 Schlange (Hochgerichtszeichen) zu     Künstler und Avantgardisten der
 sehen.  österreichischen Malerei. Gewid-
 met von seiner Heimatstadt Lienz
   36  Vaterhaus  von Albin Eg-  und geschaffen vom Bildhauer
 ger-Lienz, Schweizergasse Nr. 33   Siegfried Hafner (1996).
 – Georg Egger, Fotograf von Be-
 ruf, förderte die Ausbildung seines     41  Alte Stadtmauer mit „Isel-
 Sohnes Albin, in dessen Karriere   turm“ – In nördlicher Richtung hin
 er seinen eigenen Wunschtraum   gut sichtbare Teilstücke. Ein ehe-
 verwirklicht sah. Eine permanente   maliges Rondell wurde 1952 zum
 Ausstellung von Albin Egger-Lienz   Turm  ausgebaut.  Daneben  zu se-
 ist in Schloss Bruck zu sehen.  hen das Fresko „Ritter, Bauer, Han-
 delsmann“ aus 1952.
   37  Löschgässchen,  zwischen
 den Häusern Schweizergasse Nr.     42  Neue Mittelschule „Egger-
 24 und Nr. 26 – Eines der drei ehe-  Lienz“, Muchargasse Nr. 8 – Die
 maligen Gässchen, durch die bei   ehemals „Tässerische Behausung“,
 Bedarf Löschwasser von der nahen   1775 als „Deutsches Schulhaus“
 Isel geholt werden konnte.  bezeichnet, wurde nach den Plä-
 Links der Blick in die Färbergasse,   nen  der Architekten Rizzardi und
 hin zur Isel. In dieser Gasse ist die   Madile im Neo-Renaissance-Stil
 letzte, noch heute betriebene Ger-  neu errichtet und 1904 in Betrieb
 berei der Familie Wimmer.  genommen.

   38  „Hofer’sches Stiftungshaus“,     43  Geburtshaus von P. Dr. Albert
 Schweizergasse Nr. 10 – 1893 ver-  Muchar O.S.B., Muchargasse Nr.
 machte der Weißgerber Johann   13 – Der bedeutende Historiker
 Hofer der Stadt Lienz seinen Be-  brachte es bis zum Rektor der Gra-
 sitz mit der Auflage, ein Armenhaus   zer Universität. Er hat zahlreiche
 einzurichten.  wissenschaftliche Arbeiten ver-
 fasst, darunter eine neunbändige
 Geschichte der Steiermark.
                               Alter Iselturm und die „Neue Mittelschule Egger-Lienz“,
                               im Hintergrund der Spitzkofel in den Lienzer Dolomiten.

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