Page 39 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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PFLANZENLISTE für Heckenpflanzen bzw. MASSNAHMEN der Abteilung Forst und Garten zur
Wildsträucher – ökologisch wertvoll und robust Klimaanpassung und Förderung der Biodiversität auf
Heimische Sträucher haben den Vorteil, dass sie an das öffentlichen Grünflächen der Stadt Lienz
Klima angepasst und dadurch relativ robust sind. Aber Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung
auch die hiesige Tierwelt ist auf diese Pflanzen als Nah- Forst und Garten wurden folgende Maßnahmen bereits
rungsquelle und Lebensraum angewiesen. umgesetzt:
• Ansaat einer Naturblumenwiese zur Begrünung der
Eine Auswahl an heimischen, ökologisch wertvollen Sickermulden am Parkplatz Lastenstraße
Sträuchern soll hier genannt werden (Sträucher, die an- • Ansaat einer Wildblumenwiese in einer straßenbeglei-
fällig für die Pflanzenkrankheit Feuerbrand sind, werden tenden Grünfläche am Tischlerfeld
hier nicht angeführt): • Einsatz von pflanzenstärkenden Mitteln (Effektive Mik-
roorgansimen) und anderen bodenverbessernden Stoffen
• Wolliger und gemeiner Schneeball (Viburnum lantana in Grünflächen, auf Beeten und bei Baumpflanzungen
und opulus) • Einsatz von stadteigenem Kompost für Begrünungsmaß-
• Rote und schwarze Heckenkirsche (Lonicera xylosteum nahmen
und nigra) • Kein Glyphosat (Unkrautvernichter) in Verwendung
• Roter und schwarzer Holunder (Sambucus racemosa • Einsatz von Substraten ohne Torf
und nigra) • Steigerung der Baumartenvielfalt bei Neuanpflanzungen
• Weiden – z.B. Salweide, Purpurweide u.a. (Salix caprea, • Pflanzung von biodiversitätsfördernden Bäumen im
purpurea, u.a.) Stadtgebiet (z.B. Obstbäume im Iselpark, Schloßpark,
• Wildrosen – div. Sorten (Rosa canina, R. arvensis, R. Mienekugelweg)
glauca, u.a.) Roter Holunder ist ein inzwischen seltener heimischer Wildstrauch in • Keine Anpflanzung von invasiven Arten wie Robinie, Neuanlage einer natürlichen Blumenwiese am Parkplatz Lastenstraße
• Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris) tiefen Lagen Götterbaum
• Kornelkirsche (Cornus mas) • Böschungsmahd erst nach Mitte Juni, um die Artenzu-
• Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) sammensetzung zu steigern
• Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare) • Hecken werden erst nach der Brutzeit geschnitten
• Haselnuss (Corylus avellana) • Rückschnitt von Staudenbeeten im Frühjahr statt im
• Pfaffenkappl (Euonimus europaea) Herbst (Überwinterung von Insekten)
• Schlehdorn (Prunus spinosa) • Überführung von Nadelwald in Mischwald – z.B. am
• Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) Wasserrain/Poetensteig
• Brombeeren, Himbeeren (Rubus fruticosus, Rubus • Bewusstseinsbildende Maßnahmen (in Zusammenarbeit
idaeus) mit der Abteilung Standortentwicklung): Erstellung von
• Gemeine Eibe (Taxus baccata) - Nadelgehölz Broschüren zum Thema Baumwert, Baumpflege, neue Bau-
• Gemeiner Wacholder (Juniperus communis) – Nadelgehölz marten für die Stadt; die Möglichkeit; Baumpatenschaften
für Stadtbäume; Erstellung von Broschüren und online-In-
Soll eine Hecke als Sichtschutz dienen, eignen sich auch formationen über Grünräume und ihre Funktionen
platzsparende kletternde bzw. rankende Pflanzen, die
Zäune oder ähnl. überwachsen. Heimische Arten sind In Vorbereitung bzw. in Arbeit:
beispielsweise: • Einzelne Grünflächen oder Teile von Rasenflächen in
• Efeu (Hedera helix) – kletternde Pflanze blütenreichere Wiesen umwandeln, beispielsweise
• Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba) – rankende nur straßennahe Ränder mähen oder Wieseninseln in
Pflanze großen Grünflächen stehen lassen
• Hopfen (Humulus lupulus) – Schlingpflanze, verholzt • Weitere natürliche Blumenwiesen anlegen oder deren
nicht, treibt jedes Jahr vom Boden aus Entwicklung durch spezielle Maßnahmen fördern, in
denen sich ein dauerhafter Gräser- und Blütenpflan- Kompostieranlage der Stadt Lienz - Gehölzschnitt wird vor der Kompos-
Hopfen an einer Straßenlampe am Mienekugelweg zenbestand entwickelt tierung zerkleinert